
Berger Hang
1 Berger Schützenhaus Bergen-Enkheim
Wussten Sie schon, dass der Berger Hang ein bedeutendes Naturschutzgebiet ist?
Der steile Südhang des Berger Rückens, bekannt als Berger Hang, ist östlich von Bergen gelegen und gehört zu den Frankfurter Naturschutzgebieten. Er ist seit 1954 ein etwa 10 Hektar großes Naturschutzgebiet und seit dem Jahr 2000 als FFH-Gebiet Am Berger Hang ausgewiesen. Der Berger Hang erstreckt sich bis zur Stadtgrenze zu Bischofsheim.
Blütenreiche Fettwiesen mit seltenen und streng geschützten Pflanzen wie das Helmknabenkraut (Orchis militaris) und ein Meer von Primeln (Primula) haben sich hier angesiedelt. Der alte Obstbaumbestand formt sich zum größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebiet Hessens. Dazwischen liegen Wiesen mit Orchideenarten wie Händelwurzen (Gymnadenia), die im Sommer zur Geltung kommen.
Viele Quellen entspringen am Berger Rücken, und der Quellenwanderweg im Frankfurter Grüngürtel verbindet sie. Ihre Entstehung ist auf einen schichtartigen Aufbau aus Kiesen, Sanden und Tonen von Ablagerungen zurückzuführen, die Altarme des Mains hinterlassen haben. Der Enkheimer Mühlbach hat ein 5 bis 8 Meter tiefes Tal in den Südhang des Berger Rückens gegraben, der hier besonders steil ist.
In dem seit 1968 als Naturschutzgebiet ausgewiesenen 3,28 Hektar großen Mühlbachtal findet sich der Riesenschachtelhalm (Equisetum telmateia), ein Relikt eines früheren Bachauenwaldes und das einzige Vorkommen im ganzen Rhein-Main-Gebiet. An den Hängen des Mühlbachtales wurde im 18. und 19. Jahrhundert Wein angebaut, danach erfolgte eine Umstellung auf Obst.
Auf dem Gelände befindet sich unter anderem die Vogelkundliche Beobachtungsstation Untermain des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Bildrechte: Thomas Wilhelmi, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons